Furth:
Ein historischer Ortsteil von Kürten
Furth ist ein geschichtsträchtiger Ortsteil der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis. Mit einer urkundlichen Ersterwähnung im Jahr 1470 und einer reichen Geschichte, die von der französischen Verwaltung bis zur preußischen Herrschaft reicht, bietet Furth einen faszinierenden Einblick in die Entwicklung einer kleinen bergischen Ortschaft über die Jahrhunderte hinweg.

by Ute Juelich

für den Geschichtsverein für die Gemeinde Kürten und Umgebung e.V.
Geographische Lage und Nachbargemeinden
Furth ist ein Ortsteil in der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis. Die Nachbargemeinde Wipperfürth gehört zum Oberbergischen Kreis. Die natürliche Grenze zwischen den beiden Gemeinden bildet der Fluss Sülz.
Frühe Geschichte und erste Erwähnungen

1

1470
Erste urkundliche Erwähnung als "Fourde".

2

1715
Fuhrt wird als Wohnplatz mit einem Hof im Amt Steinbach erwähnt (Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Steinbach).

3

1789
Furth wird als Hofschaft - Teil der Honschaft Olpe im Kirchspiel Olpe im Landgericht Kürten - geführt.
Verwaltungsgeschichte im 19. Jahrhundert

1

1806 - 1813
Unter der französischen Verwaltung gehörte Furth zur Mairie Olpe im Kanton Wipperfürth im Arrondissement Elberfeld.

2

1816
Unter der Verwaltung von Preußen gehörte Furth zur Bürgermeisterei Olpe im Kreis Wipperfürth.

3

1824
Furth wird als Hof kategorisiert und hat 18 Einwohner.

4

1830
Furth wird als Wohnplatz mit 21 Einwohnern geführt (Topographische Karte der Rheinlande).
Entwicklung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts

1

1845
Furth wird als Hof und Knochenmühle kategorisiert, mit 3 Wohnhäusern und 14 Einwohnern. Alle 14 Einwohner sind katholischen Bekenntnisses (aus: Übersicht des Regierungs-Bezirks Cöln).

2

1854
Verlängerung der Fürstenbergischen Landstraße über Berg. Gladbach nach Wipperfürth.

3

1871
Furth bei Olpe hat ein Wohnhaus und 14 Einwohner (aus: Gemeinde- und Gutsbezirksstatistik der Rheinprovinz).

4

1888 und 1895
Furth bei Olpe wächst auf 2 bzw. 3 Wohnhäuser mit 18 bzw. 17 Einwohnern (aus: Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland).
Verwaltungsänderungen im 20. Jahrhundert
1905 hatte Furth bei Olpe 3 Wohnhäuser mit 23 Einwohnern. Es gehörte zum katholischen Kirchspiel Olpe und zur Bürgermeisterei Olpe. 1929 wurden die Ämter Kürten (mit den Gemeinden Kürten und Bechen) und das Amt Olpe (mit den Gemeinden Olpe und Wipperfeld) zum Amt Kürten zusammengelegt. Der Amtssitz wurde im Alten Rathaus in Kürten eingerichtet.
1975 entstand aufgrund des Köln-Gesetzes[13] die heutige Gemeinde Kürten. Zu dieser kamen neben den Ämtern Kürten, Bechen und Olpe ein Teilgebiet der Stadt Bensberg mit Dürscheid und den umliegenden Gebieten. Wipperfeld wurde der Gemeinde Wipperfürth zugeordnet.
Der Hof Furth: 250 Jahre Familiengeschichte
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts ist der Hof Furth im Besitz der Familie Berger. Der erste bekannte Berger in Furth war Wilhelm Berger, geboren 1739 in Dahl, der 1767 Maria Catharina Berghaus aus Furth heiratete. Seitdem führt die Familie Berger den Hof.
Christian Berger, geboren 1770 in Furth, heiratete Maria Gertrud Kirch aus Junkermühle. Das Ehepaar hatte 11 Kinder. Er bewirtschaftete den Hof als Ackerer, betrieb eine Gastwirtschaft und war Müller.
Johann Georg Berger heiratete 1841 Katharina Elisabeth Mausbach aus Wipperfeld. Sie hatten 8 Kinder. 1845 wird eine Knochenmühle erwähnt, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine Pasche.
Johann Hubert Berger heiratete 1883 Anna Maria Hembach aus Wipperfeld. Das Ehepaar hatte 12 Kinder. Ihr
Sohn Hubert (*1889) wurde Priester in Oetzenrat.
Sohn Hermann (*1892) übernahm den Hof und die Gastwirtschaft (hatte 3 Kinder).
Sohn Hugo wurde Bäckermeister und übernahm die Mühle (hatte 3 Kinder).
Der typische Bergische Hof in Furth
Obwohl der Grund für die offizielle Erstnennung als Fourde 1470 und der genaue Zeitpunkt der Errichtung des ersten Gehöfts oder Gasthauses noch unbekannt sind, steht fest, dass 1715 bereits ein Gehöft bestand.
Bis heute sind alle Elemente eines typischen Bergischen Hofes in Furth erhalten geblieben:
Gebäude
  • Wohnhaus aus Fachwerk
  • Anschließender Stall
  • Hofraum
  • Scheune
Landwirtschaftliche Flächen
  • Obstbaumwiese
  • Gemüsegarten
  • Wiesen und Weiden
  • Waldparzellen
weitere Informationen:
www.gv-kuerten.de
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